Der Alltag einer Buchhändlerin

 

Der Alltag einer Buchhändlerin ist voller Abenteuer und Herausforderungen. Ob es darum geht, die neuesten Bestseller zu organisieren oder den Kunden bei der Suche nach dem perfekten Buch zu helfen, es gibt immer etwas zu tun.

Eines der besten Dinge am Job ist, dass man jeden Tag etwas Neues lernt. Buchhändlerinnen sind Experten in vielen verschiedenen Genres und können die Kunden immer mit ihrem Wissen beeindrucken. Aber manchmal kommen auch Kunden, die etwas wollen, von dem man noch nie gehört hat. In solchen Momenten muss man schnell denken und sich auf die Suche machen, um das gewünschte Buch zu finden.

Ein weiterer Teil des Alltags einer Buchhändlerin ist das Organisieren und Ausstellen der Bücher. Jedes Buch muss an seinem Platz sein, damit die Kunden es leicht finden können. Aber manchmal gibt es so viele Bücher, dass man sich wie ein Schlangenbeschwörer fühlt, wenn man versucht, sie alle unterzubringen.

Ein weiteres Highlight des Jobs ist es, den Kunden bei der Suche nach dem perfekten Buch zu helfen. Manche Leute wissen genau, was sie wollen, andere brauchen etwas mehr Hilfe. Es ist immer eine Freude, wenn man einem Kunden ein Buch empfehlen kann, das sie lieben werden.

Natürlich gibt es auch Tage, an denen man sich wünscht, man könnte einfach mit einem Buch auf dem Sofa liegen und nicht die ganze Zeit auf den Beinen sein. Aber im Großen und Ganzen ist der Job als Buchhändlerin wirklich großartig und man trifft jeden Tag interessante Menschen und lernt etwas Neues.

Geiz ist geil

Heute früh erstürmte eine zeitungsauschnittwedelnde Kundin den Laden.

Kundin: "Ich hätte gern das Buch hier. Oder so ein Ähnliches."

Ich: "Das Buch haben wir nicht da. Und leider auch nichts Vergleichbares. Aber bestellen könnte ich es Ihnen auf jeden Fall."

Kundin: "Gibt's so ein Buch denn auch in günstiger?"

(Ich studiere den Zeitungsausschnitt. Preis: 4,95 Euro)

Ich: "Öhm... nö... ein billigeres Buch über Diäten bei Kindern kann ich Ihnen nicht bestellen."

Kundin: "Na hätt' ja sein können..."

Ohne zu Jammern 6 Mark für'n Milchkaffee hinlegen, aber bei Büchern bis zum Umfallen sparen wollen...

Es gibt Dinge, die ich nicht ausstehen kann.

Und Lügen gehört definitiv dazu! Besonders, wenn es nur dazu dient, besser dazustehen.

Das Buch einer Kundin stand seit Wochen im Abholfach. Zur Erinnerung rufen wir die Kunden in solchen Fällen an. Immerhin kann man eine Bestellung ja wirklich mal vergessen oder etwas ist dazwischengekommen.

Kollegin: "Guten Tag Frau XYZ, sie hatten dann und dann ein Buch bei uns bestellt und wir wollten Sie fragen, ob noch Interesse besteht."

Kundin: "Ach, DAS Buch! Nee, das habe ich nicht bestellt. Da wollte ich erst noch meinen Mann fragen, bevor ich es wirklich bestelle."

Kollegin: "Also möchten Sie das Buch nicht mehr haben?"

Kundin: "Nein, natürlich nicht!"

Nachdem die Kollegin aufgelegt hatte, drehte sie sich zu mir um und klärte mich über den Inhalt des Gesprächs auf. Irgendwie war ich doch deutlich angesäuert. Immerhin hatte ich für die Kundin über eine halbe Stunde bibliographiert, recherchiert und telefoniert, bis ich dieses eine Buch fand, welches all ihren Vorstellungen entsprach. Damals war sie vom Buch vollkommen begeistert und erkundigte sich extra, ob es denn wirklich, wirklich, wirklich am nächsten Tag eintreffen würde. Anschließend gab sie ihre Daten an, worauf hin die Bestellung rausgeschickt wurde.

Wir bestellen doch nicht einfach so Bücher, wenn es nicht ausdrücklich erwünscht ist. Ausserdem: Wie hätte ich ohne einen Bestellauftrag an die Daten der Kundin kommen sollen?

Ein einfaches "Nein, kein Interesse mehr" hätte es auch getan.

Ungewöhnliche Anfrage

Man darf mit Waren den Laden verlassen, wenn man diese bezahlt hat. Zumindest wurde mir das so beigebracht. Deswegen verwunderte mich folgende Anfrage:

Kundin: "Darf ich dieses Buch mit in ein Café nehmen und dort lesen, bevor ich es später bezahle?"

Als ich verneinte, sah mich die Kundin finster an. Habe ich einen Trend verpasst? Macht man das jetzt so? Wenigstens hat sie vorher gefragt. Die, die nicht fragen, kommen ja auch nicht wieder....

Einfach amüsant

Kunden sind manchmal einfach nur amüsant!
Eine Dame stand an unserem Bestsellerregal, während ihr Gatte sich vor unserem Laden auf einer Bank niedergelassen hatte, um sich ein wenig auszuruhen.
Seine bessere Hälfte fand im Regal ein interessantes Buch.

Frau (flüster): "Diedda."
Diedda reagiert nicht.
Frau (ruft verhalten): "Diedda!
Diedda reagiert nicht.
Frau (faucht): "Diedda!!"
Diedda reagiert nicht.
Frau (kreischt): "Diiiiiiiiiieeedda!!!!"
Diedda schaut schockiert, seine Frau schaut böse.

"Diedda" hatte die ganze Zeit den vorbeirauschenden kurzen Röckchen nachgeschaut.

Einen Versuch ists ja wert.

Umgetauscht wird bei uns jeden Tag. Gegen Gutschein, gegen andere Ware oder gegen Bares. Je nach Situation. Ab und an nehmen wir auch Ware zurück, wenn der Kunde keinen Bon hat.

Folgende Situation hatten wir gestern:

Kunde: "Ich will ein Buch umtauschen."
Kollegin: "Haben Sie den Kassenzettel noch?"
Kunde: "Nein."
Kollegin: "Was für ein Buch ist das denn?"
Kunde kramt Buch aus einer Tüte aus unserem Laden.
Kollegin: "Das haben Sie aber nicht bei uns gekauft."
Kunde(keift): "Doch! Hab ich wohl!"
Kollegin: "Nein, dieses Buch hatten wir noch nie im Sortiment.
Kollegin zeigt dem Kunden, dass das Buch nicht in unserem System ist.
Kunde: "Ich hab' das hier gekauft! Das ist so! Das ist doch in ihrer Tüte! Ungeheuerlich!"

Na dann stecken Sie das Buch mal in eine andere Tüte und versuchen Sie es da. In unser Sortiment passt das Buch einfach nicht.

Deutschland wurde heute...

...erweitert! Und zwar um eine neue Stadt.

Kundin (wedelt mit einem Heimatbildband): "Können Sie mir den verpacken?"
Ich: "Ja sicher doch."
Kundin: "Der geht nach Süddeutschland. Dann können die mal sehen, wie schön das hier ist."
Ich: "Ja, unsere Stadt muss sich sicher nicht verstecken."
Kundin: "Finde ich auch. Der Bildband geht nach Wien!"

Süddeutschland... Wien... Ja, nee, is' klaaa'!